Somikon CRS Photoscanner im Test
Durch ein Versehen beim Versand habe ich vom Versandhaus pearl.de den Somikon CRS Photoscanner zum Testen bekommen, einen Fotoscanner für Papierfotos. Ich bin zwar mit meinem Epson 2480 Photo sehr zufrieden, war aber neugierig, wie dieser Fotoscanner funktioniert, also habe ich ihn ausprobiert.
Was beim Auspacken gleich positiv auffällt: Das Gerät ist mit knapp über einem Kilo extrem leicht. Zum Vergleich: Der Epson schlägt mit 2,8 Kilo zu Buche. Der Somikon-Scanner hat seine Bauweise bedingt auch einen relativ geringen Flächenverbrauch, da er eher in die Höhe strebt. Mit ca. 21 x 28 cm ist er deutlich kleiner als der Epson (27 x 41 cm), verzichtet aber auch auf das Scannen von A4-Formaten. Als reiner Fotoscanner muss er das natürlich auch nicht leisten. Ebenfalls positiv: Das Gerät benötigt keine eigene Stromversorgung, sondern bezieht den Strom über den USB-Anschluss, man spart sich also einen Platz auf den ohnehin meist zu kurzen und engen Steckerleisten.
Zum Lieferumfang des Scanners gehört neben dem Scanner selbst drei Kunststoffeinsätze, in die die zu scannenden Fotos einschoben werden. Die Installation des Scanners und der Software ist einfach und problemlos. Die Fotos müssen bei diesem Gerät in einen der drei Kunststoffeinsätze eingeschoben werden, und damit fangen die Probleme an: Die Einsätze sind für die drei Standardformate 9 x 13, 10 x 15 und 13 x 18 gedacht und eben genau nur dafür. Leider hat bei der Konstruktion niemand mit der Wirklichkeit gerechnet.
Denn unter den Abzügen, die sich in meinen Alben befinden, sind nur wenige, die wirklich diesen Formaten entsprechen. Häufig sind es beispielsweise 13,2 oder 14 cm und statt 9 manchmal 8,8 oder 9,4 cm. “O.K.”, denkt man sich “wenn der kleine Einsatz zu klein ist, probieren wir’s mit dem großen”. Aber dort fallen die Bilder nach vorne heraus, da eine Abdeckung fehlt. Und so fällt auch Papis Kleinformat 7,5 x 10,5 buchstäblich aus dem Rahmen.
Selbst der Versuch, das Foto auf zwei Seiten in den Rillen festzuklemmen, hilft nicht unbedingt weiter, da die alten Fotos leicht gewölbt sind und so beim Scanvorgang zu Unschärfen führen. Flachbettscanner lösen dieses Problem durch das Gewicht ihres Deckels. Darüber hinaus ist auch das Herausziehen der Bilder aus den Einsätzen mit etwas Fummelei verbunden.
Zum Scannen und Bearbeiten der Fotos liefert Somikon die Software „PhotoImpression 6“ von ArcSoft mit. Alles wirklich Notwendige für die Bearbeitung der Bilder bietet die Software. Wer mit professioneller Software wie Adobe Photoshop umgehen möchte, hat einen großen Nachteil: Der Scanner hat keine Twain-Schnittstelle, sodass er über die „Importieren“-Funktion von Photoshop nicht ansprechbar ist. Man ist also auf „PhotoImpression“ angewiesen. Davon abgesehen bleiben Mac- oder Linux-Benutzer außen vor.
Nachdem ich also ein Foto gefunden habe, das in den Rahmen passt, probiere ich die Software aus: Über „Foto öffnen“ und „Vom Foto-Scanner erhalten“ öffnet sich ein Einstellungsdialog zum Festlegen der Auflösung, Farbtiefe, Speicherort und der Schneidemaße des Bildes, die unüblicherweise in Zoll angegeben sind und keine benutzerdefinierten Maße erlaubt. Darüber hinaus ist das Bild zu dunkel, die Standardeinstellungen müssen also angepasst werden. Über diesen Umstand könnte man noch hinwegsehen, da so mancher Scanner nachjustiert werden muss und sich man bei manchen Bildern ohnehin oft eine Nachbearbeitung anschließt. Der Scan selbst geht tatsächlich sehr schnell vonstatten, dafür wird der Rahmen des Kunststoffeinsatzes gleich mitgescannt und nicht automatisch entfernt.
Der Preis von 129 Euro ist recht hoch, wenn man bedenkt, dass man allerlei Nachteile in Kauf nimmt, und dass Flachbettscanner der Marktführer wie Canon oder Epson mit ausgereifter Software und teilweise integrierter Durchlichteinheit für Dias schon für unter 100 Euro erhältlich sind, würde ich das Gerät nicht kaufen.
Technische Daten (laut Hersteller):
- Hochauflösender 5 Mega CMOS-Sensor, 1800 dpi (3600 interpoliert)
– Ultrakurze Scan-Zeit: unter einer 1 Sekunde
– Farbtiefe: bis 48 Bit
– Schneller USB 2.0‑Anschluss (kompatibel zu USB 1.1)
– Systemvoraussetzung PC/Notebook: Windows XP/Vista
Übersicht Vorteile/Nachteile:
+ sehr leicht (1150 g)
+ keine eigene Stromversorgung nötig
+ geringer Flächenverbrauch
+ schneller Scanvorgang
– Einsätze ohne Glasabdeckung (Foto-Formate müssen exakt eingehalten werden)
– Scan ohne Änderung der Standardeinstellung viel zu dunkel
– Einsätze werden mitgescannt
– keine Twain-Schnittstelle
– nur für Windows
Anbieter: Pearl Agency
Produktinfos: http://www.pearl.de/a‑PX2131-1040.shtml?query=photo%20scanner (nicht mehr lieferbar)