6. Tag: Grand Can­yon du Verdon

Auch wenn ich den Grand Can­yon du Ver­don schon 1987 gese­hen habe: Er ist immer wie­der beein­dru­ckend. Damals bin ich, soweit ich mich erin­ne­re, die gro­ße Run­de gefah­ren, also über La Palud zum Point Sub­li­me und dann über die Cor­ni­che Sub­li­me zurück.

Dies­mal sind mei­ne Frau und ich nur bis La Palud gefah­ren und haben dort die “klei­ne Rou­te”, die “Rou­te des Crêtes”, genom­men – lei­der in der fal­schen Rich­tung, wie sich nach etwa der hal­ben Umrun­dung her­aus­stell­te: Wenn man mit­ten in La Palud dem Schild zum Cha­let de la Mali­ne folgt, gelangt man zwar auf die Rou­te des Crêtes, nur nach etwa der Hälf­te der Stre­cke, kurz nach dem Start­punkt eines Wan­der­wegs, heißt es plötz­lich Ein­bahn­ver­kehr, aber lei­der zuguns­ten des ent­ge­gen­kom­men­den Ver­kehrs. Bes­ser wäre es gewe­sen, La Palud in Rich­tung Cas­tel­la­ne zu ver­las­sen und einen hal­ben Kilo­me­ter spä­ter rechts abzu­bie­gen, wie ein zu spä­ter genaue­rer Blick auf die Kar­te (Blatt 84, Miche­lin) zeigte…
Die tiefen Schluchten des Verdon

Die Aus­sich­ten sind in jedem Fall auch auf die­ser kür­ze­ren Vari­an­te fan­tas­tisch! Jetzt, Mit­te Juni, gibt es an den Aus­sichts­punk­ten auch noch genug Hal­te­mög­lich­kei­ten, um immer wie­der einen Blick nach unten zu werfen.
Sehr schön ist auch Moustiers-Ste.-Marie, zu des­sen Wall­fahrts­kir­che wohl auch Jean Gio­no mit 16 Jah­ren gepil­gert sein soll. Viel­leicht wer­de ich mir mal sein Buch “Pro­vence” besor­gen, in dem er das beschreibt. Die Fay­en­cen, also Por­zel­lan­ma­le­rei­en, die es dort gibt, sind recht hübsch, aber nicht jeder­manns Geschmack. Mir sind sie zu zart und kon­ser­va­tiv. Ich ken­ne Fay­en­cen aus der Nor­man­die mit kräf­ti­ge­ren Far­ben und Stri­chen. Das wäre mir dann schon lieber.
Der Cam­ping­platz “Regain”, der auf sei­nen Schil­dern mit “Natu­re” wirbt, hat die­sem Anspruch gera­de alle Ehre gemacht. Als mei­ne Frau eben gera­de eini­ge Rücken­übun­gen gemacht hat, ist ihr doch tat­säch­lich eine Schlan­ge ent­ge­gen­ge­kro­chen… Kei­ne Ahnung, wofür die schwarz­gel­be Fär­bung steht. Das Viech ist jeden­falls erst abge­hau­en, war aber mit der Taschen­lam­pe kurz drauf noch im Gras zu sehen.

(Update: 18. Juni: Wie die Cam­ping-Besit­ze­rin mir erklär­te, hat sich das als eine harm­lo­se Rin­gel­nat­ter her­aus­ge­stellt, von denen es dort noch mehr gibt.)