8. Tag: Rückfahrt von den Cinque Terre
Um Viertel vor acht klingelt der Wecker, der Himmel ist blau, jetzt würden wir gerne noch eine Woche länger in den Cinque Terre bleiben. Aber um 10 Uhr müssen wir raus sein, bezahlen und uns auf den Weg machen. Ich hole noch ein Baguette vom Campingshop, und um 9 geht’s schnell ans restliche Packen. Um 10.25 Uhr ist alles erledigt, die Ampel in Richtung Sestri Levante zeigt grün, und wir fahren ein letztes Mal durch die vier schmalen Tunnel und ich muss wieder an Ostern 1984 denken, als ich mit meinen Eltern durch die Cinque Terre fuhr und hier noch nichts beleuchtet oder ampelgeregelt war …
Die Fahrt um Mailand herum klappt problemlos. Hinter der Grenze gönnen wir uns in Bellinzona eine Pause, verputzen unsere mitgenommenen Brote und einen leider nicht so gelungenen Cappucino. Für den Gotthard kündigt das Navi Stau an, erst 14 Minuten, dann, also wir näher kommen, nur noch 4 Minuten bzw. 2 Kilometer. Trotzdem entscheiden wir uns, nachdem wir davon auch noch einige im Stau stehen, raus- und über den Pass zu fahren.
Gegen 16 Uhr sind wir oben, steigen aus und schnuppern ein wenig die – überraschend wenig – kühle Luft. Aus den Lautsprechern erklingen – auf der Gitarre gespielt – Vivaldis Vier Jahreszeiten vom Band. Die Bratwurst zu 5 Franken verkneifen wir uns. Und weiter gehts über Andermatt das Tal hinunter und am Vierwaldstättersee entlang. Für Basel ist – EM-bedingt – ebenfalls Stau angesagt, der sich laut Navi aber nach unserer Cappuccinopause kurz vor der Verzweigung Härkingen in Wohlgefallen aufgelöst hat. Und tatsächlich: Während in Basel City die Holländer ihrem Viertelfinalspiel gegen Russland entgegenfiebern, rollen wir kurz nach sechs problemlos über die Basler Stadtautobahn der deutschen Grenze entgegen. Das restliche Stück durch die Rheinebene bis Heidelberg zieht sich wie Kaugummi. Dreiviertel neun erreichen wir Heidelberg und kaufen noch ein paar Kleinigkeiten zum Essen ein. Dann Parkplatzsuche, Ausladen, Kochen, Wegräumen, todmüde ins Bett fallen.