Ard­e­che 2009 – Tag 3: Aven d’Orgnac

Ab in den Unter­grund: Eine der beein­dru­ckends­ten Tropf­stein­höh­len Frank­reichs ist sicher der Aven d’Org­nac, der sich ganz in der Nähe der Ardè­che (des Flus­ses) befin­det. Noch vor unse­rer Füh­rung erklärt uns der aus Bel­gi­en oder Hol­land stam­men­de Tou­ris­ten­füh­rer (der mich irgend­wie an Vader Abra­ham erin­nert), dass nur drei der über 20 (?) Hal­len für das gro­ße Publi­kum geöff­net sind. Eini­ge wei­te­re sind für Spe­zi­al­füh­run­gen in klei­nen Grup­pen zu sehen, der gro­ße Rest dage­gen nur für Wissenschaftler.

Treppe hinab in den Aven d'OrgnacDurch einen künst­li­chen Tun­nel geht es zuerst mal kräf­tig berg­ab in die Tie­fe, und gleich wird es deut­lich küh­ler: Etwa 11 Grad beträgt die Tem­pe­ra­tur hier.

Nach weni­gen Minu­ten lan­den wir in der ers­ten Hal­le, und schon sie ist beein­dru­ckend groß. Rechts des Gan­ges fällt ein biss­chen Tages­licht hin­ein durch einen schma­len Spalt, durch den der Ent­de­cker Robert de Joly 1935 die Höh­le ent­deckt hat. Der Gäs­te­füh­rer macht auf eine Figur im roten Over­all auf­merk­sam, die anstel­le Robert de Joly weit oben in 30 Metern Höhe unter dem Spalt an einem Klet­ter­seil hängt. Nur durch die Figur wer­den die Dimen­sio­nen fass­bar. Mit 125 x 90 Metern ist die Hal­le etwas grö­ßer als ein Fußballfeld.

An Tropf­stein-For­men hat der Aven d’Org­nac viel zu bie­ten, die denn auch sehr spre­chen­de Namen haben. Das fängt bei “Tel­ler­sta­peln” an, reicht über “Orgeln” bis hin zu gan­zen “Vor­hän­gen”.
"Tellerstapel" im Aven d'Orgnac
Die "Orgel" im Aven d'Orgnac"Vorhänge" im Aven d'Orgnac
Sehr schön in Sze­ne gesetzt wird durch die Beleuch­tung auch der “ste­te Trop­fen”, der hier den Stein nicht höhlt, son­dern auf­baut. (Tut mir leid, dass das Bild ver­wa­ckelt ist. Hat­te lei­der kein Stativ.)

Tja, und an die­ser Stel­le endet auch der Rund­gang durch den Aven d’Orgnac.

Da der Ein­tritts­preis von zur­zeit 10 Euro auch den Besuch des prä­his­to­ri­schen Muse­ums beinhal­tet, haben wir uns die klei­ne, nett gemach­te Aus­stel­lung vor Beginn der Füh­rung eben­falls ange­schaut. Nicht beson­ders auf­re­gend für Leu­te, die bereits in grö­ße­ren Muse­en etwas zu frü­he­ren Epo­chen der Erd­ge­schich­te gese­hen haben, aber beson­ders zur Ent­ste­hung der diver­sen Höh­len rund um die Ardè­che ist das Muse­um ganz interessant.