Differenzierung und Binnendifferenzierung
Ein Problem, das sich mir immer wieder im Unterricht stellt, ist die Frage der Differenzierung und Binnendifferenzierung. Ich habe in einer Klassenstufe der Oberstufe (11. Kl.) zwei nach Leistung differenzierte Gruppen, ohne dass ich bisher auf die Einteilung Einfluss nehmen konnte (da ich die Klasse so übernommen habe). Ein Grundproblem bei der Aufteilung liegt bisher darin, dass die Differenzierung für beide Fremdsprachen (Englisch und Französisch) vorgenommen wird, aber manche Schüler in nur einer Sprache zu den Langsameren gehören und daher in die langsamere Gruppe kamen, sie aber in der anderen Sprache eher gut sind. Dadurch ist zwar in jeder Gruppe ein deutlicher Leistungsunterschied vorhanden, aber dennoch sind die einzelnen Gruppen recht heterogen.
Darum soll es hier aber weniger gehen.
Ein weiteres Problem liegt darin, dass mir nur fünf Stunden für die zwei Gruppen zur Verfügung stehen, beide aber drei Wochenstunden Englisch bekommen sollen, sodass ich in einer der beiden Stunden beide Gruppen gemeinsam unterrichten muss, mit einem Stoff, der unabhängig von ihrem Tempo in der Einzelgruppe ist.
Der Hauptinhalt (Shakespeares Macbeth), den ich in beiden Gruppen behandle, ist zwar gleich, doch hier will und muss ich differenzieren, denn die eine Gruppe geht voraussichtlich in Richtung Realschulabschluss, die andere in Richtung Abitur.
Bisher habe ich in der einen Gruppe (Realschulabschluss) sehr in Richtung Dialoge und Rollenspiele gearbeitet: Die Schüler haben zu einer Fragestellung, die in der jeweiligen Szene auftaucht, einen Dialog oder ein Rollenspiel geschrieben und dies später im Klassenraum im Spiel präsentiert, während die anderen sich Notizen machen sollten, um anschließend kriteriengestützt Feedback geben zu können. Als Material war in dieser Gruppe nur mit einer Macbeth-Version in modernem Englisch zu arbeiten (No Fear Shakespeare, Spark). Gegen Shakespeare-Englisch war der Widerstand zu hoch, ich hab’s probiert.
In der anderen Gruppe habe ich dagegen stärker am Text gearbeitet und Fragestellungen mehr in Form des geführten Unterrichtsgesprächs erörtert und hier auch abstraktere Betrachtungen mit ihnen angestellt. Hier verwende ich hauptsächlich Shakespeare-Englisch, habe den Schülern aber das Angebot gemacht, eine Version in modernem Englisch zu Hilfe zu nehmen.
Ich freue mich über Kommentare, welche weiteren Methoden sich für die jeweiligen Gruppen wohl noch eignen würden.
In der Stunde mit beiden Gruppen gemeinsam habe ich mich für eine Fortführung von Diskussionsthemen entschieden und mache mit ihnen Diskussionen zu kontroversen Themen – vom Zeitungskommentar bis zur Podiumsdiskussion. Dabei gehe ich jetzt dazu über, die Themen von den Schülern aus einer Auswahl bestimmen zu lassen.
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